Schon lange haben wir geplant, unser befreundetes Ehepaar Martin und Barbara vom Oberen Schönenberg in Bergdietikon einmal bei einem Kontrollbesuch Ihrer Eichenberger-Angus Rinderherde auf der Sommeralp Muottas Muragl zu begleiten. Und wir hätten das Timing für diesen Kurzausflug nicht besser treffen können.
Hier im Unterland ist es in diesen Tagen Ende Juli/Anfang August ja nun wirklich viel zu heiss. Die Temperaturen sind auch im Engadin für diese Jahreszeit etwas zu hoch, aber mit maximalen 25 Grad und in der Höhe noch etwas kühler, bedeutend angenehmer.
Eine erste kleine Überraschung haben wir schon bei der Anfahrt erlebt. Der Albula-Pass war infolge Steinschlags gesperrt und so führte unserer Route über den Julier. Ein bisschen länger – aber natürlich auch ganz ok. Dafür haben wir dann auf der Passhöhe zum ersten Mal den spektakulären „Origen-Turm“ des Künstlers Giovanni Netzer gesehen. Eine spannende Kombination aus Kunst und Kultur, die für Konzerte, Opern, Ballettaufführungen und vieles mehr genutzt wird. Da Kunst ja meistens vergänglich ist, wird auch der Turm scheinbar nach drei Jahren wieder abgebaut.
Eine äusserst spannende Gesellschaft
Getroffen haben wir unsere Kollegen, die schon etwas früher angereist sind im Restaurant Piste 21 gleich am Flughafen von Samedan. Mit am Tisch sassen dabei auch Bauer Werni, Moni von der Pferdeferienresidenz EngadinGalopp und der umtriebige Bauer, Politiker und Angus-Züchter Gian Peter. Eine lustige Truppe, die sich hier zusammengefunden hatte. Danach kurz ins Hotel Chesa Stailla zum Check-in und ins Wander-Outfit stürzen und danach ob St. Moritz eine kleine Wanderung über Heidi’s Blumenweg und dem Schellen-Ursli-Weg wieder zurück ins Dorf. Das war dann mehr ein Test für die Bekleidung als für die Fitness. Die grösste Herausforderung am ersten Tag bestand dann eher darin, einen Tisch für 4 Personen für das Nachtessen zu reservieren. Auch das hat dann aber noch geklappt. Wer Fleisch liebt und eine moderne Einrichtung schätzt, der ist im Alpinen Steakhouse Uondas in der Chesa Rosatch gut aufgehoben. Da geht keiner hungrig raus.
Chesa Staila - ein Trouvaille die uns gefällt
Wenn ich im Titel schon von einem Bijou schreibe, dann möchte ich das Euch auch nicht vorenthalten. Das Bed & Breakfast Chesa Staila in La Punt Chamues-ch ist wirklich unsere Entdeckung des Jahres. Ein herziges kleines Haus mit neun individuell und sehr schön eingerichteten Zimmern. Mit viel Liebe zum Details sind nicht nur die Zimmer, sondern auch der Frühstücksraum, die Bar und der kleine Wintergarten eingerichtet. Ein schöner Garten mit gedeckten Sitzplätzen komplettiert das Angebot. Bald soll auch noch eine Sauna dazu kommen. Das Gastgeber-Paar Ueli und Evelyn Wäfler hat das Haus vor rund drei Jahren erstanden und in Eigenregie komplett umgebaut und kümmert sich auch selber um die Gäste im Haus. Und das machen sie mit viel Herzblut und totalem Einsatz. Unsere zwei Übernachtungen im Chesa Staila haben genügt, um uns in das Haus zu verlieben. Unseren Freunden und unseren Kunden können wir das Chesa Staila wärmstens empfehlen. Wir fahren auf jeden Fall wieder hin.
Übrigens, bei einer Buchung von zwei Übernachtungen im Sommer ist eine Karte für die Benutzung von Bus und Bergbahnen in der Region Engadin/St. Moritz immer mit dabei. Bei intensiver Nutzung ist die zweite Nacht schon fast wieder bezahlt.
Nationalfeiertag mit Ansprache in Samedan und Raclette auf der Alp
Am Schweizer Nationalfeiertag hiess es früh raus (zumindest für Adrian’s Verhältnisse) um nach einem ausgiebigen Frühstück den 1. August Markt auf und um den Dorfplatz Samedan zu besuchen. Klein aber fein und mit vorwiegend lokalen Standbetreibern. Die Festansprache wurde von FDP-Nationalrätin Doris Fiala gehalten, die scheinbar in Samedan ihre zweite Heimat gefunden hat. Natürlich war auch Gian Peter als Mitorganisator vor Ort. Und wir haben uns an der prallen Sonne den ersten Sonnenbrand geholt.
Zum Mittagessen sind wir von Pontresina auf die Alp Languard gefahren. Da oben gibt es übrigens die grössten Merengues und mega-Cremeschnitten. Frisch gestärkt haben wir dann den Panorama-Weg in Richtung Muottas Muragl in Angriff genommen. Eine Wanderung via Val Muragl mit traumhaften Ausblicken auf das Bernina Massiv und die Oberengadiner Seen. Ein Zwischenstop im Unteren Schafberg mit seinen weltbekannten Rhabarber-Wähen und Kaffee durfte natürlich nicht fehlen. Kurz vor dem Ziel, der Alp Muottas, sind Barbara und Martin rechts abgebogen, um der Angus-Rinderherde ganz oben am Hang einen Kurzbesuch abzustatten. Sandra und ich haben uns auf direktem Weg zur Alphütte gemacht, in der wir auch zum Nachtessen angemeldet waren. Auch hier wieder geniale Aussicht trotz langsam schlechter werdenden Wetters. Zum Znacht im Stall wurde ein herzhaftes Raclette serviert. Das einsetzende Gewitter mit heftigem Regen machte sich laut und deutlich mit einem Blitzeinschlag in der Nähe der Hütte bemerkbar. Lampe und Fassung im Stall-WC hielten dem Stromschlag nicht Stand und zerbarsten mit einem ohrenbetäubenden Knall. Nach dem 15-minütigen Stromausfall servierte der österreichische Hüttenwirt Christian mit seinem Alp Muottas-Team noch einen super Kaiserschmarrn. Nach einer kurzen Ansprache zum 1. August von, wie könnte es anders sein, Gian Peter unserem neu gewonnenen Freund, richtete auch Daniel Bumann, der Restaurant-Tester noch einige Worte an die rund 30 Gäste. Für einmal eine andere Variante, den 1. August zu feiern.
Wasserweg zu den sechs Lejins
Auch am dritten Tag unseres Aufenthaltes im Engadin ging es nochmals in die Höhe. Martin und Barbara hatten für uns eine eher einfache Wanderung ab Furtschellas oberhalb Sils Maria ausgesucht. Der Wasserweg "zu den sechs Lejins" soll sogar kindertauglich sein. Dass es gleich nach dem Start aber erst einmal rund 400 Meter Höhendifferenz zu bewältigen gibt, davon hatte keiner etwas gesagt. Glücklich es trotzdem aufs Hochplateau geschafft zu haben, war dann der Rest der Wanderung tatsächlich ein Kinderspiel. Zum Glück war es während der ganzen Zeit bewölkt und deshalb richtig angenehm, um oberhalb der Baumgrenze und unterhalb des Corvatsch die Natur und die überwältigende Aussicht zu geniessen.
Nach der Talfahrt mit der Gondel nach Sils Maria und einem abschliessenden Drink auf dem Dorfplatz, hiess es dann schon wieder Abschied nehmen vom Engadin. Die Heimfahrt führte uns dann über den wiedergeöffneten Albula-Pass zurück auf den 15 Grad heisseren Mutschellen-Pass.
Und für die Leser unseres Blogs, die es noch nicht wissen sollten, wir helfen Euch gerne auch bei Suche und Buchung des passenden Angebots in der Schweiz. Und wenn Ihr Euer Lieblingshotel oder die richtige Ferienwohnung schon kennt, dann dürft Ihr das gerne auch hier direkt auf unserer Seite buchen. So ist sichergestellt, dass wir Euch auch in diesem Fall optimal betreuen können.
Sandra & Adrian
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